(suppressa) Mit welchen Methoden, Hilfsmitteln und Einstellungen kann Inklusion im Englischunterricht gelingen? Wie können alle Schülerinnen und Schüler mit ihren Stärken und Schwächen gemeinsam in das Unterrichtsgeschehen mit einbezogen werden, um ihr Können zu zeigen und ihre potentiellen Fähigkeiten auszubauen? Mit u. a. diesen Fragen setzt sich Frau Ehlers seit einigen Jahren erfolgreich auseinander und teilte kürzlich einige ihrer Erkenntnisse und Erfahrungen mit den Teilnehmer/innen des Fachseminars Englisch.
Neben gut d
urchdachten Aufgabenstellungen und angemessenen Materialien ist vor allem die Schaffung eines guten Klassenklimas von großer Bedeutung. Stimmt das Verhältnis zwischen Lehrkraft und Schüler/innen, dann kann eine Lernatmosphäre geschaffen werden, in der Inklusion gelingen kann.
Zusätzlich können Methodik, Sozialform, Lernhilfen, Quantität und Qualität der Materialen, Ziele und die Berücksichtigung der individuellen Fähigkeiten Bestandteile einer durchdachten Differenzierung sein, die es allen Schüler/innen ermöglicht, aktiv am Englischunterricht teilzunehmen. Das Augenmerk sollte dabei nicht darauf liegen, was die SchülerInnen nicht können, sondern vielmehr auf dem, wozu sie bereits fähig sind. Genau an dieser Stelle setzt die Differenzierung im Unterricht an. Erst wenn die individuellen Lernbedürfnisse der SchülerInnen erkannt wurden, kann zieldifferent gearbeitet werden. Für den Englischunterricht heißt dies aber auch, dass gelegentlich von der Einsprachigkeit abgesehen werden muss, um manchen Schüler/innen einen Arbeitsauftrag auf Deutsch zu erteilen. Dabei soll ihr Verständnis gesichert und ein eigenständiges Arbeiten ermöglicht werden. Ob ein Schüler oder eine Schülerin ein Förderheft bearbeitet, angepasste Arbeitsblätter oder technische Hilfen wie z.B. einen audio reading pen genutzt hat, spielt daher keine Rolle. Solange das Ergebnis in den Unterricht eingebettet werden kann und selbständiges und aktives Englischlernen ermöglicht wurde, ist die Art und Weise, wie ein Lernzuwachs geschaffen wurde, nicht von alleiniger Bedeutung.
Methoden wie TPR, stop and swap, think of one, odd one out oder crack the code waren nur einige Vorgehensweisen, die Frau Ehlers aus eigener
Erfahrung empfehlen konnte und zum Teil mit den Lehrkräften im Vorbereitungsdienst erprobte. Es wurde verdeutlicht, wie bedeutsam präzise Aufgabenstellungen, kleinschrittige Vorgehensweisen, aufbauende Lernkontrollen und gezielte Lernhilfen sein können, um alle Schüler/innen entsprechend ihrer Fähigkeiten und Fertigkeiten zu unterstützen und ihnen erfolgreiches Englischlernen zu ermöglichen.
In ihrem Vortrag ermutigte Frau Ehlers die Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst, sich auf die Inklusion im Englischunterricht einzulassen und sie als Chance wahrzunehmen, den eigenen Englischunterricht so zu gestalten, dass ein wertschätzender Umgang miteinander und ein angenehmes, lernförderliches Klassenklima für alle geschaffen werden kann.
Fotos: A. Suppressa