Junge Lehrkräfte feiern beruflichen Meilenstein

„Der heutige Tage markiert einen Meilenstein in unserer beruflichen Laufbahn“ – mit diesen Worten begrüßten Lena Heskamp und Anna Lanfermann als Absolventinnen die rund 200 Gäste in der großen Aula. Ebenso wie 37 weitere junge Lehrerinnen und Lehrern haben die beiden Rednerinnen in den vergangenen Wochen ihre Staatsexamina für das Lehramt an Grundschulen oder für das Lehramt an Haupt- und Realschulen erfolgreich abgeschlossen. Diese Leistung feierten sie gemeinsam mit dem Kollegium des Studienseminars Vechta sowie mit ihren Familien und Freunden in den Räumen der Geschwister-Scholl-Oberschule in Vechta.

In den vergangenen 18 Monaten, die Heskamp und Lanfermann augenzwinkernd auch als „pädagogischen Zehnkampf“ bezeichneten, wurden die ehemaligen Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst von ihren Seminarleitungen ihrer jeweils zwei Unterrichtsfächer sowie in Pädagogik ausgebildet. Parallel dazu hat sie das Kollegium des Studienseminars innerhalb von sogenannten Unterrichtsbesuchen auf ihrem schulischen Entwicklungsweg unterstützt. Neben dem Unterrichten, so die beiden Rednerinnen, waren sie in ihren Ausbildungsschulen in den Landkreisen Vechta und Cloppenburg jedoch nicht nur als klassische Lehrkräfte im Einsatz, sondern auch als „Seelsorger, Streitschlichter, Mediengestalter, Ersthelfer, Mutmacher und vieles mehr“.

Dass der Beruf der Lehrerin oder des Lehrers sehr anspruchsvoll ist, unterstrich auch die Seminarrektorin des Studienseminars Maren Steuwer. Da bildungspolitisch nach wie vor große Herausforderungen auf uns warteten wie beispielsweise der deutliche Mangel an Lehrkräften oder die sich verschärfende Ungerechtigkeit im Bildungssystem, sei die Frage erlaubt, ob es überhaupt noch Spaß mache, Lehrerin oder Lehrer zu sein, so Steuwer. „Ich meine ja, ausdrücklich ja“, fuhr die Seminarrektorin fort. „Denn es ist und bleibt ein Privileg und eine große Freude, junge Menschen, Schülerinnen und Schüler, in ihren Entwicklungsphasen vom Kind zum Erwachsenen begleiten zu dürfen.“

Um den Kindern neben dem Prozess der Wissensvermittlung als Lehrkraft auch Orientierung und Halt geben zu können, sei es von entscheidender Bedeutung, dass die Schülerschaft auf der einen Seite und das Lehrpersonal auf der anderen Seite in einer guten Beziehung miteinander stünde, erläuterte Maren Steuwer. Daher sei es besonders wichtig, als Lehrkraft viel Zeit und Engagement in die Beziehungsarbeit zu investieren und dabei auch die Eltern und Familien der Kinder mit ins Boot zu holen. Abschließend ermutigte sie die jungen Lehrkräfte, „sich diesen Aufgaben in der Schule offen und zuversichtlich zu stellen. Am besten im Team – denn gemeinsam kann man viel mehr bewirken, erfolgreich mitgestalten und Freude erleben.“