Kunstwerke ganz praktisch in den Unterricht einbinden

Fotos: Kathrin Müller und Lena Stork
Kunst- und Werkunterricht bedeutet zum einen, sich mit Kunstwerken und Gestaltungstechniken zu beschäftigen, aber vor allem auch, selbst gestalterisch tätig zu werden. Diese zwei Ausprägungen der beiden Unterrichtsfächer reflektierten das Fachseminar Kunst und das Fachseminar Gestaltendes Werken des Studienseminars Vechta GHRS bei einem gemeinsamen Besuch der Kunsthalle Bremen.
„Wenn Schüler Kunstwerken begegnen, erfahren sie dank dieses ästhetischen Genusses Freude und empfinden diese Erfahrung im besten Fall als eine Lebensbereicherung. Eine Auseinandersetzung mit der Möglichkeit eines Museumsbesuches ist daher im Vorbereitungsdienst von besonderer Bedeutung“, erklärte Kathrin Müller, die Fachseminarleiterin für Kunst, die Beweggründe für den Museumsbesuch.

Durch das Aufsuchen jenes außerschulischen Lernortes erfahren die Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst, inwiefern es möglich ist, eine Kunstausstellung in den eigenen Unterricht einzubinden. Dabei gehe es, so Müller, neben Fragen zur Planung und Durchführung eines Museumsbesuches auch um die unterschiedlichen Herangehensweisen an die Betrachtung und Interpretation von Kunstwerken oder auch darum, Kunst als Kommunikationsmittel im Allgemeinen zu verstehen.

Dass es im Umgang mit Kunstwerken für den Lernzuwachs bei Schülerinnen und Schülern ausschlaggebend ist, diese selbst auch zu gestalterischer Tätigkeit anzuleiten, erprobten die Anwärterinnen der beiden Fachseminare im Museum selbst ganz praktisch. In der Auseinandersetzung mit Holzschnitten des Expressionisten Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938) sowie der zeitgenössischen Künstler und Künstlerin Benjamin Badock, Gabriela Jolowicz und Thomas Kilpper und in der Verknüpfung mit Vorgaben der Kerncurricula für die Fächer Kunst und Gestaltendes Werken bearbeiteten die Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst dabei unterschiedliche gestalterische Aufgaben. „Mithilfe dieser aktivierenden Herangehensweise“, erläuterte Lena Stork, Fachseminarleiterin für Gestaltendes Werken „haben die Anwärterinnen ihr Methodenrepertoire erweitert und können die Aufgabenformate nun in den eigenen Unterricht einbinden.“ Alles in allem habe die Gruppe die aktuelle Sonderausstellung der Bremer Kunsthalle daher als sehr bereichernd und für den eigenen Unterricht inspirierend empfunden.