Roboter-Biene fördert das kreative Denken

Fotos: Claudia Fischer
Leise surrend fährt der sogenannte „Bee-Bot“ entlang der viereckigen Spielfelder. Auf einer gezeichneten Blüte stoppt der gelb-schwarze Miniroboter in Bienenform. Seine Augen leuchten mehrmals auf, ein leises Signal ertönt. In welche Richtung er sich bewegt, wie viele Felder nach vorne oder zur Seite die Roboter-Biene fährt, kann der Benutzer vorab selbst entscheiden und programmieren. Dass genau diese Beschäftigung mit Fragen der Robotik und des Programmierens bereits in der Grundschule sinnvoll ist, erfuhren die Anwärterinnen der beiden Fachseminare für Sachunterricht gemeinsam mit ihren Seminarleiterinnen Claudia Fischer und Stephanie Langfermann bei einem Besuch des Medienkompetenzzentrums Vechta.

Das Kennenlernen und Verstehen von Funktionsweisen und von grundlegenden Prinzipien der digitalen Welt sei eine der Kernkompetenzen, die bereits Grundschulkindern auf einem einfachen Niveau nahegebracht werden solle, so auch eine Forderung der Kultusministerkonferenz*. Durch die praktische und handlungsorientierte Erprobung des „Bee-Bots“ sowie zweier anderer Roboter „Ozobot“ und „Photon“, die das Medienkompetenzzentrum zur Verfügung gestellt hatte, konnten die Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst erkennen, welche Chancen sich ergeben, wenn auch sie später ihre eigenen Schüler im Unterricht mit Robotern arbeiten lassen. „Der Seminargruppe wurde heute deutlich, dass frühe Bildung im Bereich der Informatik ganz entscheidend dazu beitragen kann, die Problemlösefähigkeiten der Schüler zu fördern. Und auch das Finden und Entdecken kreativer Lösungen wird so auf spielerische Weise in großem Maß unterstützt“, erklärte Seminarleiterin Claudia Fischer den Beweggrund für den Besuch des Vechtaer Medienkompetenzzentrums.

Neben der Vorbereitung für den praktischen Einsatz von Robotern hatten die Seminarleiterinnen auch einen Gastreferenten eingeladen. Edison Blakcori, Doktorand und Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Vechta, griff in seinem Vortrag unter anderem auf den alltäglichen Bezug von Grundschulkindern auf Phänomene der Robotik zurück: „In den letzten Jahren sind unter anderem Saug- und Wischroboter in die Haushalte und damit in die Lebenswelt der Kinder getreten“. Genau an dieser Stelle, so Blakcori, ließe sich im Unterricht ganz leicht an das Vorwissen der Kinder anknüpfen und deren Vorerfahrungen im praktischen Umgang mit den kleinen Robotern ausbauen.
Dass das Planen und Verwenden von algorithmischen Sequenzen auf ganz kindgerechtem Weg umgesetzt werden kann, zeigte auch Seminarleiterin Stephanie Langfermann auf: „Indem man das Problem – Wie kommt die Roboter-Biene auf dem Spielplan zu ihrem Ziel? – schülergerecht in eine Geschichte einbettet, werden die Schüler dazu angeregt, dem Roboter bei der Umsetzung seines „Planes“ zu helfen.“ Die Erfahrung zeige, dass das Interesse und die Motivation der Kinder dank des unterrichtlichen Einsatzes von „Bee-Bot“ und Co. unheimlich hoch sei, unterstrich Langfermann.
*Strategie der Kultusministerkonferenz: Bildung in der digitalen Welt (2016). Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 08.12.2026 in der Fassung vom 07.12.2017.
Lehren und Lernen in der digitalen Welt (2021). Die ergänzende Empfehlung zur Strategie „Bildung in der digitalen Welt“. Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 09.12.2021.