Anwärter erweitern Blick über den religiösen Tellerrand 

Mit dem Ziel, Möglichkeiten des interreligiösen Lernens zu erkunden, besuchten die beiden Fachseminare Katholische Religion mit ihren Seminarleiterinnen Teresa Pundt und Esther Ortmann die Bait-ul-Qaadir Moschee in Vechta. Die Anwärterinnen und Anwärter wurden in den Räumen der islamischen Gemeinde von deren Vorsitzenden Naseer Butt und dem Imam Syed Shad herzlich empfangen. „Unsere Moschee ist offen für alle Interessierte“, so Nasser Buut, „ungeachtet ihrer Religion oder Überzeugung.“

Neben einer Besichtigung der Innenräume erhielten die angehenden Lehrkräfte Informationen über die Geschichte der in der Moschee ansässigen Ahmadiyya Muslim Jamaat-Gemeinde sowie deren Glaubenssätze. Beim gemeinsamen Essen und Trinken fand ein reger Austausch über die verschiedenen Traditionen von Christentum und Islam statt, über deren Gemeinsamkeiten sowie auch mögliche Vorurteile gegenüber der jeweils anderen Religionsgemeinschaft. Besonders im Hinblick auf den schulischen Religionsunterricht, der basierend auf den Vorgaben des Kerncurriculums auch Themen des interreligiösen Lernens vorsieht, konnten die Anwärterinnen und Anwärter viele Anregungen aus den Gesprächen mitnehmen.

„Der direkte Kontakt mit Vertretern der islamischen Gemeinde ist eine gute Gelegenheit für unsere jungen Lehrkräfte, ihr eigenes interreligiöses und interkulturelles Verständnis auch im Hinblick auf die Weiterentwicklung der eigenen Berufskompetenzen zu fördern“, resümierte Seminarleiterin Teresa Pundt die Seminarveranstaltung in der Moschee. Die so gewonnenen Einblicke könnten die Anwärterinnen und Anwärter innerhalb ihrer Tätigkeit an den Schulen im Religionsunterricht einbringen, um auch in ihren Lerngruppen die Werte des gegenseitigen Respekts und der Toleranz zu festigen.