Die Bibel mit allen Sinnen erleben

Fladenbrot, Oliven, ein Linsengericht, einen Kuchen nach einem biblischen Rezept und Datteln – diese Zutaten brachten die Anwärterinnen des Fachseminars Evangelische Religion für ihr Abschlusspicknick am Außerschulischen Lernort mit. Gemeinsam mit ihrer Seminarleiterin Anna-Lena Schroeder haben die angehenden Lehrkräfte den sogenannten Bibelgarten im emsländischen Werlte besucht. Auf rund eintausend Quadratmetern wachsen in diesem Garten etwa einhundert Pflanzenarten, die in den biblischen Geschichten erwähnt werden oder zumindest eine christliche Anlehnung im Namen haben, wie beispielsweise die Mariendistel oder die Pfingstrose.

Von der ehemaligen Lehrerin Christel Lünnemann erhielt das Religionsseminar eine Führung durch die fünf Gartenbereiche – den paradiesischen Schöpfungsgarten, die Wüste, den Ackergarten, durch das verheißene Land und den Garten der Begegnung. „Zum einen geht es uns beim Besuch dieses außerschulischen Lernortes um das Erleben der eigenen Spiritualität“, erläuterte Anna-Lena Schroeder. „Zum anderen entdecken die Anwärterinnen viele Möglichkeiten, wie der Bibelgarten beispielhaft für die Auseinandersetzung mit biblischen oder religiösen Themen in der Schule nutzbar gemacht werden kann.“ Religion und Spiritualität müsse im besten Fall über alle Sinne erfahrbar sein. Die Geschichten der Bibel können somit durch den Bibelgarten einen ganz anderen Lebensweltbezug erhalten, ergänzte Schroeder.

Für das begreifbare Erleben bietet der Bibelgarten viele Möglichkeiten, die auch im unterrichtlichen Kontext zum Einsatz kommen können. So wird anhand einer aus Plastik gefertigten, aber lebensgroßen Schlange an einem Apfelbaum die Geschichte vom Sündenfall bildlich dargestellt. Auch für Meditationen oder Achtsamkeitsübungen mit Lerngruppen bietet der Garten mehrere Möglichkeiten, so beispielweise beim Durchschreiten des mit Kieselsteinen ausgelegten Labyrinths.